In unserem Verein kann man das Fliegen im Segelflugzeug, Ultraleichtflugzeug, Motorsegler oder Motorflugzeug lernen. Bei uns fliegen Männer und Frauen aus allen Berufs- und Altersschichten, die Spaß am Luftsport gefunden haben und bereit sind, genügend Zeit und Engagement mitzubringen.
Die meisten beginnen ihre fliegerische Karriere im Segelflug. Viele bleiben auch bei dieser sportlichen und leisen Art der Fliegerei. Andere wollen lieber nicht so stark von Wind und Wetter abhängig sein und lernen bald darauf das Fliegen von motorisierten Flugzeugen. Die Ausbildung zum Fliegen von Ultraleichtflugzeugen ist besonders für diejenigen attraktiv, die den direkten Weg vom "Fußgänger" zum motorisierten Fliegen suchen.
Voraussetzung für die Ausbildung zum Piloten ist zunächst einmal ein Besuch beim Fliegerarzt. Doch keine Angst: Den meisten Bewerbern mit normalem Gesundheitszustand wird der Fliegerarzt ohne weiteres die Flugtauglichkeit bescheinigen. Eine Brille ist normalerweise kein Hindernis.
Im Folgenden beschreiben wir grob, wie die Ausbildung in den verschiedenen Bereichen bei uns abläuft.
Um das Segelfliegen zu lernen, solltest du mindestens 14 Jahre alt sein, Interesse an der Fliegerei, Zuverlässigkeit, Ausdauer, Kameradschaftlichkeit und natürlich eine gehörige Portion Teamgeist mitbringen. Je nach Engagement solltest du insgesamt etwa 1,5 bis 2 Jahre einplanen, wobei du dir die Ausbildungstage flexibel einteilen kannst. Den Flugschein bekommt man frühestens mit 16 Jahren.
Die praktische Segelflugausbildung findet hauptsächlich an den Wochenend- und Feiertagen auf unserem Flugplatz in Grabenstetten statt. Zur Ferienzeit gibt es oft auch Fluglager, in denen man längere Zeit am Stück jeden Tag fliegen und schnelle Fortschritte in der Ausbildung machen kann.
Zunächst fliegst du im doppelsitzigen Ausbildungsflugzeug ASK 21 mit einem Fluglehrer im hinteren Sitz. Du lernst zuerst das Geradeausfliegen und das Kreisen, das Starten und Landen und der Fluglehrer bringt dir auch bei, wie du kritische Flugzustände wie etwa einen Strömungsabriss oder Trudeln erkennst und beendest. Dann kommt der große Tag in der Flugausbildung: Der erste Alleinflug. Durchschnittlich wird dieses Etappenziel nach ca. 50 bis 60 Schulungsstarts erreicht.
Bis zum ersten Alleinflug fallen bei uns keine Gebühren für die Flugstunden an und die Fluglehrer arbeiten ehrenamtlich. Gestartet wird meistens im Windenstart, wofür du bei uns nur pauschal 60 Euro pro Jahr bezahlst.
Die weitere Ausbildung erfolgt hauptsächlich im Einsitzer (in der Regel im Astir). Dennoch gehören doppelsitzige Flüge mit Fluglehrer weiter zum Ausbildungsprogramm. Du übst unter anderem Starts und Landungen auf fremden Flugplätzen und bekommst mindestens zwei Überland-Einweisungen, bei denen dir der Fluglehrer das Streckenfliegen mit einem Segelflugzeug und die Navigation nach Karte und GPS zeigt. Auch das Außenlanden wird geübt, entweder "in echt" während der Überlandeinweisung oder simuliert im Motorsegler.
Dann folgt die Krönung der Ausbildung: Der erste allein geflogene Überlandflug. Dabei muss man mindestens 50 Kilometer zurücklegen, meistens werden es aber sogar 100. Danach folgt die praktische Segelflugprüfung mit dem Prüfer im hinteren Sitz. In drei Flügen musst du dem Prüfer das Starten, Landen und verschiedene Übungen vorführen. Dann ist es endlich soweit: Du hältst deinen Segelflug-Schein in den Händen und darfst nun eigenverantwortlich mit Segelflugzeugen durch die Lüfte gleiten.
Zur Flugausbildung gehört neben dem praktischen Fliegen auch noch Theorie-Unterricht. Unsere ehrenamtlichen Fluglehrer unterrichten dich in den Fächern Luftrecht, Aerodynamik, Meteorologie, Navigation, Technik, Verhalten in besonderen (Gefahren-)Fällen, menschliches Leistungsvermögen und Flugfunk. Die Theoriekurse für Segelflieger im Umfang von ca. 70 Unterrichtsstunden finden in der Regel den Winter über im Vereinsheim in Grabenstetten statt.
Mit dem Segelflugschein stehen dir (mit ein bisschen Flugerfahrung) alle unsere Vereins-Segelflugzeuge zur Verfügung.
Unsere Nachwuchspilotin Cara Brujmann hat sich die Mühe gemacht, ihre eigenen Erfahrungen mit der Segelflug-Ausbildung in der Fliegergruppe in einen Bericht zu fassen, den du hier als PDF finden kannst.
Das Ultraleicht-Flugzeug (UL) bietet eine gute Einstiegsmöglichkeit in die motorisierte Fliegerei. Durch spritsparende Motoren und geringes Gewicht sind ULs kostengünstig zu betreiben. Seit 2017 besitzt die Fliegergruppe ein eigenes Ultraleichtflug vom Typ Roland Z-602. Dieses Flugzeug ist stabil gebaut, gut motorisiert (man damit sogar Segelflugzeuge in die Luft ziehen), und angenehm zu fliegen für zwei Personen.
Mehrere ehrenamtliche Fluglehrer können auf diesem Flugzeug UL-Piloten ausbilden. So können sich Segelflieger und Motorsegler-Piloten zum UL-Flieger weiterbilden lassen, aber vor allem für "Fußgänger" (ohne fliegerische Erfahrung) ist der Ultraleichtflug der schnellste, einfachste und kostengünstigste Einstieg in die Fliegerei. Wer will, der kann nach der UL-Ausbildung noch den Motorsegler- oder den "großen" Motorflugschein draufsatteln.
Um vom "Fußgänger" zum UL-Piloten zu werden, braucht man:
Eine theoretische Ausbildung in Luftrecht, Navigation, Flugfunk, Meteorologie, Technik, Verhalten in besonderen Fällen, menschliches Leistungsvermögen und eine Einweisung in das Rettungsgerät gehören auch dazu.
Wer sich für die UL-Ausbildung und für einen Schnupperflug interessiert, der kann sich gerne direkt bei Fluglehrer Erhard Weiss melden unter Telefon 0171 / 9909271.
Um einen Motorsegler oder ein Motorflugzeug steuern zu dürfen, muss man mindestens 18 Jahre alt sein. Für die motorisierte Fliegerei gibt es verschiedene Flugscheine und mehrere Wege und Möglichkeiten, um diese zu erlangen. Lass dich am besten von unseren Fluglehrern beraten, welche Möglichkeit am besten zu dir passt.
Wenn man vorher schon einen Segelflugschein gemacht hat, dann ist die doppelsitzige Super Dimona (HK36 TTC), ein sogenannter Reisemotorsegler, der einfachste Einstieg in die Welt des motorisierten Fliegens. Segelflieger können nach einer übersichtlichen Anzahl Flugstunden und einigen Theorieeinheiten mit Reisemotorseglern fliegen.
Wer ohne Umweg über den Segelflug in die Welt des Motorflugs vorstoßen will, der sollte sich überlegen, zuerst den UL-Schein zu machen. Das ist kostenmäßig und organisatorisch der einfachste Weg zum Motorflug. Schritt für Schritt kann man dann die weiteren Motorflugberechtigungen erwerben.
Falls du selbst Interesse hast, das Fliegen zu lernen, dann komm doch einfach bei schönem Wetter am Wochenende auf dem Flugplatz vorbei. Sprich einfach einen unserer Piloten an oder melde dich am Startwagen (der alte grüne VW-Bus) beim Flugleiter oder Fluglehrer. Wir werden versuchen, dir mit einem Passagierflug noch mehr Lust auf die Fliegerei zu machen, und gerne alle deine Fragen beantworten.